Reinhard Taege
Deutsche
Eisenbahn- und Heimatgeschichte


Über die Elbe ...

Die 2. und 3. Straßenbrücke von 1950 / 2001

Tangermünde 1995: Blick vom Elbe-Park am Westufer auf die 2. Straßenbrücke.

Die 3. Straßenbrücke über die Elbe bei mittlerem Hochwasser im März 2010 vom Westufer aus gesehen (Südwest).

Grazil und mit einer gewissen Ähnlichkeit zur 1. Straßenbrücke von 1933, aber nach modernen Baugrundsätzen errichtet.

        Position der 1. und 2. Elbe-Straßenbrücke von 1933 bis 2001 am östlichen Stadtrand von Tangermünde.                                                           Quelle: Google Earth


    Die 2. Elbe-Straßenbrücke aus Süd vom ostelbischen Ufer her gesehen im Juli 1995.

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Die 1. Elbe-Straßenbrücke von Tangermünde wurde am 10. September 1933 eröffnet und am 12. April 1945 von der Wehrmacht zerstört (s. Kapitel „Die 1. Elbe-Straßenbrücke“). Die Beräumung der Trümmer und Freigabe einer schmalen Fahrrinne für Schiffe auf der Westseite der Elbe erfolgte gleich nach der deutschen Kapitalution am 8. Mai 1945. Der Fluss wurde dringend für Materialtransporte zwischen Dresden, Magdeburg und Hamburg benötigt, da viele Eisenbahnstrecken und -bahnhöfe beschädigt, der Eisenbahnverkehr kriegsbedingt lahmgelegt war.

In Tangermünde ist Mitte Mai 1945 Ruhe eingekehrt, die Kampfhandlungen waren eingestellt, die deutschen Wehrmachtsgefangenen ins Rheinland abtransportiert. Auf der Westseite der Elbe lag die US-Army, auf der Ostseite lagerte die sowjetische Rote Armee. Die jeweiligen Kommandanten der Siegermächte veranlassten bereits im Juni 1945, dass aus Armeebeständen Material für den Bau einer provisorischen dreigliedrigen Behelfsbrücke aus Holz über die Elbe bereitgestellt wurde. Den Bau führten sowjetische Pioniere aus.

Wikipedia hierzu:
„Anschließend entstand für den zerstörten Brückenabschnitt 45 m stromaufwärts eine 460 m lange Behelfsbrücke aus Holz, die durch eine Verschwenkung an den verbliebenen, intakten Überbau angeschlossen war. Die 8,5 m breite Konstruktion hatte Stützweiten von 23,5 m, für die Schifffahrt gab es eine Öffnung mit 31 m lichter Weite.“

Im Juli 1945 zogen sich die Amerikaner vereinbarungsgemäß hinter die spätere DDR-Grenze bei Oebisfelde bzw. Helmstedt zurück. Sie übergaben das Gebiet an die sowjetische Besatzungsmacht. Die ließ aus verwertbaren Resten der gesprengten 1. Straßenbrücke und von anderen Brücken im Herschaftsbereich eine stählerne Ersatzbrücke an die gleicher Stelle setzen. Die Brückenpfeiler waren zum Glück durch die Sprengung 1945 nur unwesentlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Pfeiler wurde neu errichtet, damit die vom Mittellandkanal stammende Ersatzbrücke eingebaut werden konnte. Diese „2. Elbe-Straßenbrücke“ wurde am 01. September 1950 eröffnet und war bis 20. Juni 2001 für den Fahrzeugverkehr (F188/B188) in Betrieb. Die Holzbrücke ist anschließend abgebaut worden.

Die Fahrbahn wurde während der DDR-Epoche mit Stahlplatten ausgelegt, die von Zeit zu Zeit erneuert werden mussten. Wenn Fahrzeuge darüber fuhren, konnte man das Klappern und poltern kilometerweit hören. Erst nach der Wende wurde eine Kombination aus Bitumenbelag und Holzbeplankung eingebaut. Die Ablage für das Eisenbahn-Notgleis Fischbeck-Tangermünde war noch über die gesamte Brückenlänge vorhanden, nur lag jetzt kein Gleis mehr auf dem stählernen Brückenfachwerk.   

1a - Elbe-Straßenbrücke                                                    2   - Abzweigweiche Notgleis/Hafenbahn (bis 1945)
1b - Vorfeldbrücke mit Gleistrasse (ohne Schienen)            3   - Hafen / Hafenbahnhof

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Blick von Tangermünde mit der Fernstraße 188 in Richtung Fischbeck (1990). Links neben dem Geländer lag bis 1945 das Notgleis der Eisenbahn.



Über die Elbe ...

Die 3. Straßenbrücke bei Tangermünde ab 2001

Die neue Brücke wurde in den Jahren 1997 bis 2001 bei Baukosten von 27 Millionen Euro etwa 1,7 km nördlich der alten errichtet. Das Bauwerk überspannt mit zwei Fahrstreifen und einem kombinierten Geh- und Radweg in einem Winkel von 85 gon die Elbe und das eingedeichte Vorland. Der Brückenzug besteht aus einer 1090 m langen 22-feldrigen Vorlandbrücke am östlichen Elbeufer, der Strombrücke, einer Stabbogenbrücke mit 185 m Stützweite und der 160 m langen 3-feldrigen Vorlandbrücke am westlichen Elbeufer.  Quelle: Wikipedia


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