Leider kein Kaiserwetter: Am 29.11.1900 besucht Kaiser Wilhelm II die Stadt Tangermünde. Er hat soeben die herausgeputze Schaufelrad-Dampffähre mit seinem Tross verlassen und ist auf dem Weg zur Burg, wo er ein Denkmal an Kaiser Karl IV einweihen wird. Im Hintergrund ist der Fähranleger und die Fährstraße auf der ostelbischen Seite erkennbar.
Die Fähre Tangermünde
Topographische Karte Tangermünde - Fischbeck von 1911.
Gut zu erkennen ist die Fährstraße von Fischbeck zur Ostanlegestelle der Fähre. Grün der Überflutungsbereich vor dem Deich, rot der „geschützte“ Straßenteil hinter dem Deich. Sie war für die damalige Zeit sehr gut ausgebaut, gepflastert und befestigt. Allerdings war der Teil zwischen Elbe und Deich bei Hochwasser unpassierbar, da die Straße über die Flutwiesen führte.
Der Deich mit Blickrichtung nach Süden am 8. Juni 2013. Keinerlei Sicherungsmaßnahmen, obwohl der Pegel zu dieser Zeit bei 8,16 Meter stand. Nicht einmal zwei Tage nach dieser Aufnahme bricht der Deich in der Nacht vom 9. zum 10. Juni 2013 genau an dieser Stelle (Pfeil) und die Niederung im Bild links, in der Fischbeck, Schönhausen (Elbe), Wust und Schmetzdorf liegen, wird durch das Wasser überflutet. Immerhin 13 Kilometer in östliche Richtung! Foto: R. Taege (08.06.2013)
Satellitenansicht der Stelle, an der die Fähre bis 18.09.1933 in Betrieb war. Links die Hafeneinfahrt Tanger-münde, rechts der ehemalige Fähranleger, der nach 86 Jahren immer noch auffindbar ist. Quelle: Google Eeath
Deich
Deich
Die alte Fährstraße im Abschnitt zwischen Anleger und Deich, Blickrichtung Fähre:
Das Überflutungsgebiet zwischen dem ostelbischen Fähranleger und Deich mit massiven Kopfsteinpflaster. Es hielt dem Hochwasser bis heute stand (an dieser Stelle ca. 4 Meter über Pflasterdecke, ich bin 1,80 Meter „hoch“). Nur an wenigen Stellen wurde es, wie hier, weggespült.
Die alte Fährstraße im Abschnitt zwischen Deich und der Ortschaft Fischbeck. Der Abschnitt hinter dem Deich ist mit Kleinpflaster versehen. Vor mehr als 150 Jahren kamen über diesen Weg meine Urgroßeltern aus Böhmen in das 25 Kilometer entfernte Rathenow, um dort ein gottgefälliges Leben zu führen. Sie mußten ihre Heimat verlassen, denn wer zu der zeit protestantisch war, hatte in Böhmen nichts verloren.
Nun ist es passiert! Die Bruchstelle (oder Sollbruchstelle ?) bei Fischbeck am 10. Juni 2013.
Die viel zu spät eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen reichten nicht aus. Das Wasser strömt in die Niederung Richtung Fischbeck.
Elbe-Hochwasser im Juni 2013 aus einer Höhe von ca. 500 Meter.
Im Vordergrund die Stadt Tangermünde, dann der Blick auf das (ostelbische) Jerichower Land, mit der Bruchstelle vor Fischbeck (Pfeil) und dem Überflutungsgebiet dahinter. Die alte Fähre hätte unter diesen Bedingungen keine Chance für einen ordentlichen Betrieb.
Die Fähre Tangermünde um 1930:
Auch wenn nur ein „SUV“, ein „Hanomag Komissbrot“ und ein Fahrradfahrer über die Elbe wollten, der Fährmann brachte sie über den Strom.
Die Moderne hat in den 1920er Jahren mit dem Cabrio-Pkw schon Einzug gehalten; herrschaftliche Zeitgenossen lassen sich ebenso über die Elbe schippern, wie Bauern mit Pferdegespann. Die Elbwiesen lieferten in der trockenen Jahreszeit Futter für die Vierbeiner.
Die Dampffähre „Fürst Bismarck“
Die Aufnahme zeigt die Requierierung der Elbfähre für militärische Zwecke. Ein sächsisches Husaren-Regiment wird 1913 übergesetzt. Auf der Promenade der anderen Uferseite sind viele Schaulustige aus Tangermünde gekommen, um das Übungsspektakel mit zuerleben.
Gleich legt die Fähre am Westufer der Elbe an. Sie hat eine Zugmaschine mit Möbelwagen, einen Pkw sowie ein Pferdegespann mit Planwagen geladen. Solche Umzüge mit kompletten Hausrat konnten sich nur höhergestellt Beamte oder Offiziere leisten. Aufnahme während des Frühjahrshochwassers 1930.
Die Treidelfähre
Die alte Fährstraße
Das Ende der ehemaligen Schaufelradfähre „Fürst Bismarck“ in der Tangermünder Werft am Westufer der Elbe. Dampfmaschinen und Antriebe sind bereits entfernt (1913).
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